Filmsprache in Kino und TV
Die jüngst kontrovers diskutierte »Causa Schlöndorff« hat sie wieder neu befeuert, die langlebige Debatte um das Verhältnis von Kino und Fernsehen und die Frage: Kann man Filme für eine formatgetreue Verwertung in beiden Medien produzieren? Nicht selten wird diese Debatte vorrangig auf der Ebene von Gremien und Finanzierung geführt, doch der eigentlich entscheidende Aspekt wird kaum in die Öffentlichkeit getragen: jener der Ästhetik. Nicht umsonst schließlich trennen grundverschiedene Rezeptionssituationen und differierende technische Voraussetzungen die beiden Medien voneinander und erfordern somit auch unterschiedliche ästhetische Herangehensweisen. Auf unserem Podium lassen wir die Kreativen zu Wort kommen: Welche Geschichten brauchen die große Leinwand, welche Bildeinstellungen sind fernsehtauglich, und wie prägt die jeweilige Rezeptionssituation den Montagerhythmus?
Daß es Filme – wie beispielsweise die Produktionen des »Kleinen Fernsehspiels« – gibt, die als Kunstwerk für beide Medien funktionieren, werden die wenigsten bestreiten. Wie steht es aber mit der ominösen neuen Form, die in zwei verschiedenen Schnittversionen beiden Medien dienen soll?
Das Panel versammelt gewerkübergreifend Filmschaffende, die erfolgreich sowohl für das Kino als auch im Fernsehbereich arbeiten und kompetent Aufschluß über das kontrovers diskutierte Mit- und Gegeneinander von Form, Inhalt und Gattung geben können. Gemeinsam wird zudem erörtert, wie der Trend zum doppelt verwerteten Event-Movie die Filmsprache zusätzlich beeinflußt – hinsichtlich unterschiedlicher dramaturgischer Anforderungen ebenso wie im Bereich von Bildgestaltung und Inszenierung. Denn um den Rhythmus des Films später am Schneidetisch für verschiedene Auswertungsformen verändern zu können, muß kleinteilig aufgelöst und großzügig gedreht werden.
Termin
Sonntag, 25.11.2007 um 15:30 Uhr im OFF Broadway
(in Kooperation mit der Zeitschrift »Film&TV Kameramann«)
Panelteilnehmer
Hans-Christoph Blumenberg (Regie),
Tomas Erhart (Kamera),
Benedikt Röskau (Drehbuch),
Bernd Schlegel (Schnitt)
Moderation
Philipp von Lucke (Film & TV Kameramann)